Dale Kavanagh plays Rodrigo

Dale Kavanagh plays Rodrigo.

Dale Kavanagh plays Rodrigo
Fantasía para un gentilhombre, Junto al Generalife, Invocación y danza, Tiento antiguo, Tres piezas españolas, Zarabanda lejana
mit: Staatsphilharmonie Arad, Dirigent: Horst Bäcker
Aufgenommen 1991, 2003, 2018
Gitarren: Pepe Toldo, Alejandro, Antonius Müller
NAXOS 8.551388
… das Beste, was im letzten Jahrhundert für (klassische) Gitarre (solo) geschrieben worden ist …

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Wunderbar! Die Kompositionen von Joaquín Rodrigo, die Dale Kavanagh hier vorführt, sind Musikfreunden keineswegs fremd … aber die Generation derer, die heute „klassische Musik“ hören, ist nicht mehr dieselbe, die vor dreißig, vierzig Jahren die Konzerte von Joaquín Rodrigo gefeiert haben. Die „Fantasía para un gentilhombre“ ist immerhin schon 1954 komponiert und am 5. März 1958 in San Francisco uraufgeführt worden. Danach dauerte es ein paar Jahre, bis sich das Werk in der Musik- und besonders der Gitarrenszene durchsetzen konnte … die „Fantasía“ war spätestens Ende der sechziger Jahre in aller Munde. Die Popularität des „Concierto de Aranjuez“ hat sie nie erreicht – aber immerhin! Sie ist oft eingespielt worden, oft aufgeführt und gehört zu den populärsten konzertenten Werken für Gitarre und Orchester. Immer noch!

Was Rodrigos Werke für Gitarre solo angeht, gehört „Invocación y danza“ zu den herausragenden – oder sollten wir eher „Invocation et Danse“ sagen … immerhin ist das Werk 1961 als Siegertitel aus dem Wettbewerb von Radio France hervorgegangen. Ich persönlich halte diese Komposition für das Beste, was im letzten Jahrhundert für (klassische) Gitarre (solo) geschrieben worden ist! Und bei der Gelegenheit würde ich auch für den spanischen Titel seines Stücks plädieren. Rodrigo war Spanier und seine Musik war spanisch!
Dale Kavanagh ist keine Spanierin. Sie lebt im Sauerland … sauerländisch ist sie aber nicht. Nein, Dale Kavanagh ist eine Künstlerin von internationalem Format. Nicht nur hat sie in der ganzen Welt gespielt, sie gibt ihr Wissen und ihre künstlerische Erfahrung auch an Musiker der nächsten Generation weiter – unter anderem als Professorin an der Musikhochschule in Detmold.
Joaquín Rodrigo und seiner Musik ist Dale im Laufe ihrer Karriere mehrmals begegnet. Das ist nicht weiter verwunderlich, gehört der Komponist doch zu den wichtigsten seiner Branche … und die Interpretin? Sie ist an allen Facetten von Gitarre und Gitarrenmusik interessiert, hat aber ganz offenbar eine Vorliebe für Werke des vorigen Jahrhunderts … wie die von Rodrigo, Domeniconi, Britten oder Manuel Ponce. Und Werken für Gitarre(n) und Orchester gehört ihre besondere Aufmerksamkeit … unter ihnen natürlich auch das „Concierto de Aranjuez“, das Dale freilich auch schon eingespielt hat (s. „Spanish Night“, NAXOS 8.551370).